Verein
24.04.14

Manni Schwabl im Interview

Manni Schwabl im Interview

SpVgg: Herr Schwabl, die SpVgg Unterhaching ist durch die Niederlage gegen den VfB Stuttgart II wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Was macht Sie optimistisch, dass es dennoch mit dem Klassenerhalt klappt?

Manfred Schwabl: Ich sehe, mit welcher Moral die Truppe in Stuttgart aufgetreten ist. Keiner resigniert, sondern alle schauen nach vorne und denken positiv. Das ist schon einmal die Grundvoraussetzung dafür, in den letzten Spielen noch einmal die Kehrtwende zu schaffen.

SpVgg: Bei der Niederlage in Stuttgart ging es hoch und runter, teilweise lagen nicht einmal zwei Minuten zwischen den Treffern. Wie haben Sie die 90 Minuten erlebt?

Manfred Schwabl: Sehr emotional. Wir spielen ja nicht um die goldene Ananas, sondern um den Abstieg. Leider hat sich die Mannschaft und den ganzen Verein nicht selbst belohnt.

SpVgg: Die Unterstützung der Fans in Stuttgart war wieder phänomenal. Merkt man, dass in Unterhaching, gerade in dieser schwierigen Zeit, eine echte Fanszene entsteht?

Manfred Schwabl: Die Fans waren wieder sensationell. Wie sie zur Mannschaft und unserem Verein stehen, sieht man ja erst dann, wenn es einmal nicht so läuft. Wir haben Fans, die sich vor allem jetzt zu Haching bekennen. Die Fanszene bei uns wird immer lebendinger. Das unterstütze ich auch proaktiv. Weil das ein ganz wichtiger Baustein für die Zukunft ist.

SpVgg: Christian Ziege ist von der Mannschaft, den Fans und dem gesamten Vereinsumfeld als neuer Trainer sehr positiv aufgenommen worden. Wie sehen Sie die Chancen, für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit über die Saison hinaus?

Manfed Schwabl: Wir haben uns mit Christian darauf verständigt, erst einmal den Ausgang der Saison abzuwarten. Der Fokus liegt momentan nur auf dem Ziel „Klassenerhalt“. Nach der Saison werden wir uns dann zusammensetzen, die Lage analysieren und schauen wie es weitergeht.

SpVgg: Wie in jedem Jahr zu diesem Zeitpunkt steht die Lizenzierung für die 3. Liga an. Können Sie uns etwas über den aktuellen Stand verraten?

Manfred Schwabl: Wir wissen derzeit nicht, ob wir das wirtschaftlich problemlos stemmen können oder wollen. Die prognostizierten Kosten müssen sich mit den Einnahmen decken. Das ist die Überschrift der Lizenzierung.

SpVgg: Haching ist für Sie ja vor allem eine Vision, die weit über die Belange der Profimannschaft hinausgeht. Was würde ein Abstieg für diese Vision bedeuten?

Manfred Schwabl: Es wäre ein kompletter Neuanfang. Natürlich würde es uns in der Gesamtentwicklung zurückwerfen. Aber in einem neuen Anfang steckt auch immer eine Chance. Wichtig ist, dass der Nachwuchsbereich und damit die Grundbasis nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.