Junioren
11.05.15

U15: Meister – aber noch nicht am Ziel

U15: Meister - aber noch  nicht am Ziel

Den Abschluss bildete eine große Sektfontäne. „Alkoholfrei“, beschwichtigte Andy Haidl all jene, die das Feiern im Nachwuchsbereich gerne ein bisschen trockener hätten. Aber ganz so trocken muss es ja nun auch wieder nicht sein, wenn man gerade Meister geworden ist, nach einer langen, intensiven, nicht immer ganz einfachen Saison. Und das bereits drei Spieltage vor Schluss. „Das ist ja keine Selbstverständlichkeit“, meinte der Trainer, der nun, von oben bis unten durchnässt, mit seinen Jungs die Welle gab. Als Dank an die treuesten Fans, die Eltern, die höchst engagiert die Hachinger U15 durch die Bayernliga begleitet hatten. Nun ist man am Ziel, das aber erst mal nur ein Etappenziel ist. Denn die große Herausforderung wartet ja noch, das Duell um den Aufstieg in die Regionalliga mit dem Meister der Bayernliga Nord, der wohl Jahn Regensburg heißen wird.

Noch eine Stunde zuvor war Haidl gar nicht in Feierstimmung gewesen. Denn es war erst mal ein harter Weg zum 4:1-Sieg gegen die TSG Thannhausen, mit dem man schließlich den Meistertitel endgültig nach Unterhaching holen konnte. Zwar war der souveräne Tabellenführer schon nach neun Minuten durch Lukas Lindner in Führung gegangen, „dann aber schalteten die Jungs zwei Gänge zurück“, schimpfte der Coach. „Dadurch ging die Kompaktheit verloren und wir kamen nicht mehr richtig zwingend vor das Thannhausener Tor. Wir machten nicht mehr die Wege, die man gehen muss, wenn man ein Spiel gewinnen möchte.“ Und so kam es, wie es kommen musste, wenn man mit dem Kopf schon beim Feiern, nicht mehr beim Spiel ist: Die TSG glich in der 28. Minute nach einen Hachinger Fehlerkette aus. Und Haidl kam die Pause gerade recht, um den Blick wieder auf das Wesentliche zu lenken.

Mit Erfolg: „Nach der Pause konnten wir wieder den Fußball spielen, den ich von den Jungs kenne“, so der Trainer, der sich nun auch schön herausgespielte Tore freuen konnte: Kapitän Anes Osmanoski und noch zweimal Lukas Lindner machte die Sache auch vom Ergebnis her klar, die wenigen Konterchancen der Gäste verpufften oder wurden von der Hachinger Abwehr entschärft.

Schon vor dem Abpfiff konnte man sich also auf der Hachinger Bank den anschließenden Feierlichkeiten widmen, die roten T-Shirts mit dem Aufdruck „Bayernliga Süd – Meister 2014/15“ wurden ausgepackt und mit Spielschluss das Feld gestürmt. Und nun begann die Jagd auf den Trainer, der schließlich ohne Chance war und eine vorgezogene Dusche über sich ergehen lassen musste, ehe er geschickt konterte, bis auch der letzte seiner Spieler nichts Trockenes mehr am Leib trug. „Ein großes Lob an alle“, prustete er. „Wir haben uns verdient in dieser Liga den vorzeitigen Titelgewinn gesichert.“ Haidl zollte seinen Jungs höchsten Respekt für ein tolle Saison, aber auch für die zweite Halbzeit gegen Thannhausen, die für ihn eine der besten in dieser Saison war.

Allzu lange aber konnte man sich nicht mit dem Feiern aufhalten, denn das große Ziel steht noch aus. Keine einfach Aufgabe für den Trainer, die Spannung nun weiter hoch zu halten, bis zum entscheidenden Duell um den Aufstieg in die Regionalliga. Dann erst kann, Erfolg vorausgesetzt, richtig gefeiert werden. Auch dann aber absolut alkoholfrei.