Verein
22.03.20

„Nun zählen andere Dinge“

Am Samstag war Präsident Manfred Schwabl in der Radiosendung „Heute im Stadion“ auf Bayern 1 zu Gast, Sonntagabend saß er in der Sendung „Blickpunkt Sport“ des Bayerischen Fernsehens. Wir haben seine wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Schwabl über…

…das Thema Kurzarbeit:

„Wir werden keine Kurzarbeit für unsere Profis beantragen. Obwohl es auch bei uns eng ist, werden wir die Gehälter weiterhin in vollem Umfang bezahlen. Die Jungs aus dem Profikader sind von selbst auf mich zugekommen und wollen etwas spenden. Der Verein wird dabei noch etwas drauflegen. Das Geld ist für soziale Projekte innerhalb der Gemeinde Unterhaching um Bürgermeister Wolfgang Panzer, der mit seinem Team ein super Krisenmanagement leistet. In der Politik gibt es wirklich derzeit andere Probleme, als ob wir für unsere Profis Kurzarbeit beantragen. Die Spende ist ein Solidaritätszeichen an unsere Region. Dabei fühlen wir uns wesentlich wohler, als bei Kurzarbeit.“

 …die Rolle des DFB und der Vereine:

„Es heißt immer: Der DFB muss unterstützen. Ich bin der Meinung, dass die Vereine auch vor ihrer eigenen Tür kehren müssen. Jeder sollte innehalten und sich hinterfragen, ob das Rad nicht überdreht wurde und vielleicht mehr auf Nachwuchs gesetzt werden sollte – auch aus Kostengründen. Wir, als SpVgg Unterhaching, werden noch intensiver in unseren Nachwuchs investieren und wollen auch weiterhin unsere eigenen Spieler herausbringen. Dies aber zukünftig in einem wesentlich größeren Umfang. “

…den aktuellen Stellenwert des Fußballs:

„Es zählen nun andere Dinge. Deutschlands liebstes Kind, der Fußball, muss jetzt einfach hinten anstehen. Jetzt muss etwa auf die ältere Generation geschaut und diese nicht beiseite geschoben werden. Die, die das Land aufgebaut haben, sollen jetzt anständig behandelt werden. Ob der Ball in vier oder sechs Wochen wieder rollt, ist dabei völlig egal. Es gibt andere Dinge wie Profisport – wie etwa den Breitensport und Jugendfußball. Für manche klingt das wie eine Lappalie, aber durch den Ausfall des Merkur CUP (größtes Jugendturnier weltweit für die 10- und 11-Jährigen) bricht für viele Kinder eine Welt zusammen.“

…eine mögliche Fortsetzung der Liga:

„Es darf keine Tabus geben. Am Ende entscheidet der Krankheitsverlauf, ob und wann wir wieder spielen können. Durch die Verschiebung der EM haben wir zwar Zeit gewonnen, aber eigentlich müssten wir spätestens Mitte Mai anfangen. Die sportliche Austragung steht an oberster Stelle, aber das haben wir nicht in der Hand. Meiner Meinung nach müssen wir am 30.06. Schluss machen, da viele Verträge zu diesem Zeitpunkt auslaufen. Wenn wir das nicht schaffen, müsste die Saison entweder annulliert oder gewertet werden. Dann wird man sehen, ob alle noch ihre Vereinsbrille aufhaben und ob es die Solidarität nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis gibt. Wenn es dann zu einer Entscheidung kommen sollte, muss jeder das Ganze im Blick haben.“