Diese Kritik betrifft zuvorderst die Angreifer, denen Augenthaler aber vermutlich die Möglichkeit einräumen wird, es besser zu machen. So werden wohl erneut Abdenour Amachaibou und Gardar Gunnlaugsson beginnen, wenngleich sich der Coach noch nicht endgültig festlegen will. „Wir nehmen alle Stürmer mit und werden dann sehen. Aber die Tendenz ist schon, dass sie ihre zweite Chance bekommen, die sie dann aber nutzen müssen“, sagte er. Demnach werden ebenfalls Mijo Tunjic, Valonis Kadrijaj und auch Marc Nygaard im Kader stehen.

Insgesamt positiv bewertete Augenthaler noch einmal die Auftritte der jungen Spieler. Sowohl mit Michael Vitzthum als auch mit Stephan Thee und Michael Hefele war er zufrieden. „Es gab zwar den einen oder anderen Stellungsfehler, aber der Gesamteindruck war gut.“ Somit sieht der Weltmeister von 1990 keine Veranlassung, größere Umstellungen vorzunehmen. Die Nachwuchskräfte werden ganz im Sinne des neuen Jugendkurses der SpVgg weitere Bewährungschancen erhalten. Wegen Verletzung fehlen werden dagegen nach wie vor Torhüter Stefan Riederer (Syndesmosebandriss), Sebastian Mitterhuber (Fußverletzung) und Daniel Pedro Minorelli (Knieprobleme).

Der kommende Gegner ist indes mit zwei Niederlagen in das neue Jahr gestartet und rangiert unmittelbar hinter den Rot-Blauen auf Platz elf. Sollte eine weitere Schlappe folgen, würde der Tabellenkeller schon bedrohlich nahe rücken. Ähnliches gilt aber auch für Haching, denn der 18., der VfR Aalen, liegt lediglich vier Punkte hinter der Augenthaler-Elf. So könnte die Partie für beide richtungweisende Bedeutung haben, denn bei einem Erfolg befände man sich zunächst im gesicherten Mittelfeld.

Zuletzt gelang der SpVgg im August 2004 ein Sieg in Ahlen, damals trafen sich die Klubs noch in der 2. Bundesliga. Heute verbindet beide Vereine, dass sie in der aktuellen Saison große finanzielle Probleme hatten oder haben, denn bei den Westfalen wurde erst vor kurzem bekannt gegeben, dass der Spielbetrieb für die laufende Saison gesichert ist. Während Haching Ende Oktober die drohende Insolvenz abwendete und im Sommer sogar schuldenfrei dasteht, versucht Rot Weiss weiterhin, die Eröffnung des Insolvenz-Verfahrens zu vermeiden, befindet sich aber offenbar auf einem guten Weg. Am Samstag wollen beide jedoch erst einmal für positive sportliche Schlagzeilen sorgen.