Profis
18.09.12

Haching kann Weichen stellen

Haching kann Weichen stellen

In den beiden anstehenden Heimspielen gegen Werder Bremen II und den VfB Stuttgart II kann die Elf von Klaus Augenthaler die Weichen in Richtung Klassenverbleib stellen. Allerdings warnt der Trainer vor Selbstzufriedenheit, wenn am Samstag (05.03., 14 Uhr, Generali Sportpark) zunächst der Tabellen-19. von der Weser gastiert. „Die letzten beiden Spiele waren einfach, weil die Erwartungen nicht hoch waren. Jetzt wird es schwieriger und wir werden nur bestehen, wenn wir noch mehr tun als zuletzt. Das habe ich der Mannschaft schon gleich am Sonntag gesagt“, betont Augenthaler im Vorfeld.

Die vergangenen Ergebnisse hatte kaum jemand den Rot-Blauen zugetraut, nachdem sie sich zuvor rasant talwärts bewegt hatten. Aber dann rauften sich die Hachinger zusammen und sorgten trotz personeller Erschwernisse für zwei Lichtblicke und den Sprung auf Platz elf, ausgerechnet gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Mittelfeldspieler Leandro Grech, einst von Augenthaler als Herz und Seele der Mannschaft bezeichnet, hat eine schlichte Erklärung dafür. „Es ist Kopfsache“, sagt der 30-Jährige. „Du kannst alles Mögliche trainieren auf dem Platz, aber nicht den Kopf. Wir haben nicht daran geglaubt, zu gewinnen, das war der Fehler. Ich hoffe, wir haben das jetzt gelernt.“

Gelernt hatte auch der Coach zuletzt, und zwar immer wieder wegen kurzfristiger Ausfälle zu improvisieren. Aktuell scheint die Lage sich zu bessern. Stand Donnerstag wird Robert Zillner gegen Bremen II spielen können und auch Orkan Balkan hat seinen Eingriff an der Nase gut überstanden. Balkan wird, wenn er grünes Licht erhält, mit einer Gesichtsmaske auflaufen. Dazu steht Verteidiger Michael Hefele nach Gelbsperre wieder als Alternative zur Verfügung. Bei Stephan Thee ist nach seiner Wadenverletzung die Entscheidung noch offen. Erfreulich ist zudem, dass sich Mijo Tunjic, Gardar Gunnlaugsson und Andreas Brysch im individuellen Balltraining befinden und kurz vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining stehen.

Die Zweitvertretung des Bundesligisten steht dagegen gehörig unter Zugzwang. Die Bremer haben mit lediglich 24 Punkten nach 26 Spielen große Abstiegssorgen und es deutet vieles wie in den letzten Jahren auf einen Kampf bis zum Saisonfinale hin. Aber gerade aufgrund der Unwägbarkeiten und Ausgeglichenheit der 3. Liga erwartet Klaus Augenthaler eben keinen „Selbstläufer“. Seine Elf werde es mit einem Gegner zu tun bekommen, der richtig dagegenhalten werde. „Wir müssen daher mit Überzeugung auftreten, Druck entwickeln, aber auch Geduld haben. Blind ins offene Messer sollten wir nicht laufen“, sagt der 53-jährige Fußball-Lehrer.

Augenthaler weiß, der anstehende Monat März könnte bedeutend werden. „Es kann der Schlüsselmonat sein“, sagt er. Mit den beiden Heimspielen und den folgenden Partien in Babelsberg sowie gegen Burghausen habe man die Möglichkeit, sich aller Sorgen zu entledigen. „Wenn das klappt, können wir ab April ohne Druck Fußball spielen und dann wäre mein Saisonziel, der einstellige Tabellenplatz, erreichbar.“ Bis dahin ist aber weiterhin Teamarbeit gefragt. „Ich gebe immer mein Bestes“, sagt Leandro Grech. „Wenn jeder so denkt, ist das gut für die Mannschaft.“ Und es erhöht die Wahrscheinlichkeit, bald die Klasse gesichert zu haben.