Profis
10.11.12

„Müssen uns an eigene Nase fassen“

Christian Benbennek (Trainer SV Babelsberg 03):

Wir wussten, dass es hier mehr als schwer wird. Wir wussten auch, wie spielstark Unterhaching ist und dass sie zurecht dort stehen, wo sie aktuell in der Tabelle stehen. Vorteil für uns war sicherlich, dass die Hachinger immer gegen den Gegner spielen, gegen den wir einen Spieltag danach spielen, so dass ich Unterhaching schon etwa 13 Mal in den Videoanalysen gesehen habe. Es ist heute soweit aufgegangen, was wir uns zuvor vorgenommen hatten. Wir wollten im Zentrum – mit Aaron Berzel vor der Abwehr und Süleyman Koc ganz vorne drin – die Überzahl im Zentrum haben, um möglichst schnell umschalten und gute Konter spielen zu können. Das ist uns soweit ganz gut gelungen.

Darüber hinaus gab es einige Karten heute. Ich hatte bislang immer gesagt, dass ich das alles nicht kommentiere, aber das waren heute einfach zu viele Karten. Es sind hier u.a. zwei rote und eine gelb-rote Karte gefallen, das hat das Spiel eigentlich so gar nicht hergegeben und daher ist das mit Sicherheit – naja, an anderer Stelle zu bewerten.

Trotzdem hat die Mannschaft das richtig gut gemacht, wir wollten heute unbedingt unseren ersten Auswärtssieg landen. Und jetzt fährt der Partybus nach hause, weil die Mannschaft es geschafft hat, an meinem Geburtstag zu gewinnen.

Manuel Baum (Team-Chef SpVgg Unterhaching):

Die erste wirkliche Großchance im Spiel hatten wir durch Florian Niederlechner, die zweite Chance hat Stefan Riederer gut mit dem Fuß abgewehrt und dann ging die Situation mit dem Schiedsrichter los, wobei wir auch klar sagen wollen, wir würden uns selbst betrügen, wenn wir das Ganze auf den Schiedsrichter schieben. Der roten Karte ging ganz klar ein Fehlpass von uns voraus, weswegen Maximilian Drum in diese Situation musste.

Das Tor, das wir bekommen haben, war abseitsverdächtig, ob es letztendlich auch Abseits war, weiß ich nicht. Nichtsdestotrotz haben wir in Unterzahl die ganze Zeit das Spiel beherrscht und auch bis zur 90 Minute keinen einzigen Torschuss des Gegners zugelassen. Stephan Thee hätte für uns sogar in Unterzahl den Führungstreffer erzielen können. Insofern bin ich – was das Verhalten der Mannschaft in Unterzahl betrifft – sogar Teils stolz auf die Jungs. Andererseits waren wir heute auch in der Passgenauigkeit schlechter als normal. Was wir heute ebenfalls nicht geschafft haben, ist, dass wir vorne keine zwingende Abschlüsse zustande gebracht haben.

Maximilian Welzmüller (SpVgg Unterhaching; der 22-Jährige musste nach einer Verletzung am Kopf mit der Trage vom Platz getragen werden):

Ich wurde vom Ellenbogen des Gegners etwa an der Schläfe getroffen. Auch wenn ich dem Babelsberger keine Absicht unterstellen möchte, ist es mir dennoch unerklärlich, warum der Schiedsrichter in dieser Situation nicht eingeschritten ist. Inzwischen geht es mir wieder ein Stück besser. Ich habe eine Platzwunde davon getragen und mir brummt gewaltig der Kopf.

Zum Spiel möchte ich sagen, dass wir heute nicht allzu gut aufgelegt waren. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, weil wir einfach nicht gut genug waren. Aber eine noch schwächere Leistung hat heute jemand anderes abgerufen – Trotzdem haben wir heute in Unterzahl wirklich sehr stark gekämpft, so dass zumindest das 1:1 verdient gewesen wäre, doch letztendlich hat das nicht geklappt. – Schade, aber das Spiel haken wir, wie die vergangenen Niederlagen, ab und werden durch solche Erfahrungen nur noch stärker zurückkommen.