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16.11.12

Spitzenspiel in Münster

Spitzenspiel in Münster

Die Gastgeber sind aktuell der Tabellenzweite und werden die Hachinger vor eine der bislang schwersten Aufgaben stellen. „Es ist vollkommen unglaublich, mit welcher Sicherheit sie zuhause auftreten“, erklärt Chef-Trainer Claus Schromm, denn der SC ist im Preußenstadion noch komplett ungeschlagen. Bei lediglich drei Unentschieden mussten sie vor eigener Kulisse dem Gegner je einen Punkt auf die Heimreise mitgeben. Auch auswärts tritt das Team von Pavel Dotchev äußerst erfolgreich auf, belegt in der Auswärtstabelle gar den ersten Rang. Folgerichtig stehen die Münsteraner deshalb insgesamt auf dem zweiten Rang hinter dem VfL Osnabrück.

Neben der Heim- und Auswärtsstärke können die Preußen auch die durchschlagkräftigste Offensive aufwarten. 31 Tore erzielte Münster an den bisherigen 17 Spieltagen und traf somit zweimal mehr als die SpVgg. Alleine deshalb schon verspricht dieses Aufeinandertreffen, ein Spitzenspiel mit zahlreichen Strafraumszenen und Treffern zu werden. Logisch also, dass nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Hachinger Spieler und Trainer auf den Anpfiff hin fiebern. „Wir freuen uns wahnsinnig auf dieses Spiel, weil wir auf einen richtig guten und attraktiven Gegner treffen werden“, so Claus Schromm.

Besonders ragt bei den Toren Matthew Taylor heraus, denn er netzte bislang schon elf Mal im gegnerischen Gehäuse ein, womit er der Top-Torschütze in der Dritten Liga ist. Trotzdem sagt Yasin Yilmaz: „Wir werden uns nicht besonders auf Taylor einstellen, sondern müssen insgesamt sehr eng stehen.“ Damit es bei den Hachingern mit dem Tore schießen klappt, „brauchen wir viele Balleroberungen am besten schon in der Hälfte des Gegners und müssen dann wie gewohnt schnell umschalten“, ist Yilmaz der Meinung. „Zudem sind Standards ein Mittel, um für Gefahr zu sorgen“, so der 23-Jährige weiter, der in dieser Spielzeit zu einem der Führungsspielern in den Reihen der Hachinger avancierte und für seine Arbeit von Claus Schromm Lob erhält: „Er strahlt eine unheimliche Ruhe aus, treibt seine Mitspieler auf dem Platz an und liefert die kreativen Aspekte nach vorne.“ Diese Qualität nach vorne wird dringend notwendig sein, denn Münster hat bislang lediglich 14 Gegentore zugelassen – nur Karlsruhe und Osnabrück schneiden in dieser Statistik noch besser ab.

Bei all den Stärken, stellt sich die Frage, ob es eigentlich Münsteraner Schwächen gibt? – „Es ist keine klare Schwäche zu erkennen. Zwar könnten wir einen Vorteil bei der Dynamik und der Kondition haben, was daran liegt, dass die Münsteraner durchschnittlich die älteste Mannschaft der Liga sind, aber sie brechen konditionell bisher trotzdem nicht ein“, hat Claus Schromm in der Videoanalyse schon bemerkt, „selbst nach einem 0:2-Rückstand gegen Hansa Rostock haben sie sich zurückgekämpft und am Ende gewonnen – eine Top-Qualität“.

Um am Samstag dennoch mit Punkten im Gepäck die lange Reise zurück nach Unterhaching antreten zu können, „müssen wir von Anfang an mutig spielen“, weiß der Chef-Trainer und Yasin Yilmaz fügt hinzu: „Wir fahren nicht mit Angst aber mit Respekt nach Münster und wir wissen auch um unsere eigenen Stärken.“

Personell kann das Trainerteam Claus Schromm/Manuel Baum wieder aus dem Vollen schöpfen. „Hier geht auch ein Dank an die medizinische Abteilung, die unsere Spieler immer wieder fit-pflegt“, sagt Schromm. Stephan Thee kehrt nach seiner abgelaufenen gelb-rot Sperre wieder zurück und so fehlen lediglich Maximilian Drum (rot-Sperre) und Marcel Kappelmaier (weiterhin verletzt) am Samstag.

Die Hausherren hingegen müssen mit Amaury Bischoff auf einen ihrer besten Spieler verzichten. Der 25-jährige Mittelfeldspieler, der bereits fünf Saison-Tore erzielte, fällt aufgrund eines Bänderrisses im Sprunggelenk aus. Abschließend hofft Schromm darauf, dass „wir wieder solch einen wahnsinnigen Moment wie in Aachen kreieren können.“