Profis
28.11.12

Hinrunde in der Zusammenfassung

Hinrunde in der Zusammenfassung

Mit Spannung erwarteten die Fans den ersten Spieltag der neuformierten Hachinger Truppe. Vor dem Auftakt wurde die Mannschaft der beiden Trainer Claus Schromm und Manuel Baum als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Umso mehr Wert hatte das torlose Unentschieden beim SV Darmstadt 98 bei dem die Rot-Blauen einige überzeugende Ansätze zeigen konnten.

Die erste Duftmarke in der 3. Liga konnten die jungen Hachinger bereits am zweiten Spieltag mit einem deutlichen und verdienten 3:0-Sieg im heimischen Sportpark gegen die aufstiegsambitionierten Rostocker setzen. Den ersten Treffer der rot-blauen Saison erzielte Stephan Thee im ersten Durchgang, ehe Dominik Rohracker und Andreas Voglsammer den ersten Sieg perfekt machten.

Unglaublich – aber wahr: Auch am dritten Spieltag blieben die Vorstädter weiterhin ohne Gegentor. Mit einem 2:0-Auswärtssieg beim SV Wehen Wiesbaden schaffte es der „Abstiegskandidat Nummer eins“ auch die positiven ersten Eindrücke zu bestätigen. Nach einer lang umkämpften Partie entschieden die Hachinger erst in den letzten zehn Minuten durch Treffer von Rohracker und Sascha Bigalke das Aufeinandertreffen für sich.

 

Die Siegesserie sollte noch nicht enden. Mit einem überraschend klaren 4:1-Heimsieg setzten die „jungen Wilden“, wie die Presse inzwischen das Team von Manuel Baum und Claus Schromm betitelte, noch einen drauf. Gegner war der 1. FC Heidenheim, der sich ebenfalls die 2. Bundesliga als Saisonziel gesetzt hatte. Den Torreigen eröffnete an diesem sonnigen Abend Mittelfeldakteur Yasin Yilmaz. Nach dem Seitenwechsel brachten Bigalke und Thee ihr Team auf die Siegerstraße, bevor Nicolai Groß den ersten Gegentreffer dieser Spielzeit bescherte. Das letzte Wort hatte an diesem Spieltag aber Markus Schwabl, der wenige Minuten vor dem Schlusspfiff den 4:1-Endstand herstellte.

Weiter ging’s für die Schromm/Baum-Elf beim Auswärtsspiel gegen den Halleschen FC. Vor knapp 7000 Zuschauern im Erdgas-Sportpark gelang Florian Niederlechner nach einem schönen Konter in der 65. Minute sein erster Saisontreffer. Es sollte das einzige Tor des Nachmittags bleiben, somit standen die Rot-Blauen nach dem 5. Spieltag mit dem VfL Osnabrück gleichauf an der Tabellenspitze der 3. Liga.

Jede Serie hat ein Ende – das mussten auch die Hachinger erfahren. Nach den erfolgreichen Wochen zuvor musste man sich der U23 des VFB Stuttgart unerwartet deutlich mit 0:3 geschlagen geben. Selbst nach dem Platzverweis der Stuttgarter in der 55. Minute wollte der Ball trotz vielen guten Chancen einfach nicht rein.

Bereits unter der Woche stand dann die Auswärtspartie beim VFL Osnabrück an, zu diesem Zeitpunkt ein richtiges Highlight der noch kurzen 3. Liga-Saison. Und das Spiel hielt was es im Vorfeld versprach, ein rassiges Aufeinandertreffen, mit vielen Torraumszenen. Leider gelang es den Gästen nicht ihre tollen Kombinationen in ein Tor umzumünzen. Am Ende stand es 3:0 für den Gegner, dennoch konnte man mit dem Spiel der Mannschaft zufrieden sein.

Die kleine Negativserie von zwei Spielen wurde dann am achten Spieltag wieder beendet, als man Arminia Bielefeld in einem spannenden Match das Nachsehen gab. Ein Doppelschlag von Rohracker und Maximilian Welzmüller vor der Pause folgte aber im zweiten Durchgang der postwendende Ausgleich der Gäste. Bis zur 89. Minute mussten die Hachinger Fans dann warten, ehe Joker Manuel Fischer das vielumjubelte Siegtor erzielte.

Die nächste Reise ging an den neuen Aachener Tivoli, 12 000 Zuschauer, eine große Kulisse, die die junge Truppe aber dennoch nicht vom Siegen abhielt. Gleich zwei Spieler feierten Torpremieren. Marius Willsch brachte die Mannschaft in Front und später war es Jonas Hummels überlassen die Hachinger nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich wieder in Führung zu bringen. Niederlechner schloss dann kurz vor Schluss noch einen Konter ab und so ging es mit einem 3:1 im Gepäck wieder zurück Richtung Süden.

Der 10. Spieltag bereitete den Rot-Blauen eine wahre Wasserschlacht im Sportpark. Auf schwer bespielbarem Untergrund gingen die Hachinger trotz der widrigen Umstände äußerst überzeugend mit einem 2:0 nach Toren von Rohracker und Yasin Yilmaz in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel verloren die Hausherren unverständlicherweise den Faden und Dortmund II drehte die Partie binnen 24 Minuten in ein 2:3. Den längeren Atem bewiesen aber dennoch die Vorstädter und Fischer egalisierte zunächst den Führungstreffer der Gäste, bevor Yilmaz das 4:3 in Co-Produktion mit Dortmunds Thomas Meißner erzwang.

Im Ludwigsparkstadion des 1. FC Saarbrücken legten die Hachinger einen Blitzstart hin. Nach nur 60 Sekunden stand es durch das Tor von Welzmüller früh 1:0. 15 Minuten später glich Saarbrücken aus, doch den zwischenzeitliche Rückschlag machte Thee mit einem Kunstschuss a la Arjen Robben noch vor dem Halbzeitpfiff wieder wett. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel schafften es die Gastgeber zwar erneut den Einstand herzustellen, doch abermals Thee und Fischer entschieden die Partie letztendlich mit 4:2. Das Ergebnis bedeutete die Verteidigung der Tabellenführung.

Die Siegesserie riss am 12. Spieltag als die Kickers aus Offenbach im Sportpark gastierten. Ein Doppelschlag, an dem auch Ex-Hachinger Thomas Rathgeber beteiligt war, brachte die junge Mannschaft schon im ersten Durchgang ins Hintertreffen. Zu Beginn des zweiten Durchgangs machten die Gäste mit dem 0:3-Endstand den Deckel drauf – ein gebrauchter Tag der SpVgg.

Nach der dritten Saisonniederlage folgte gegen den Karlsruher SC im Wildparkstadion ein glückliches 0:0. Dennoch hätte es kurz vor dem Schlusspfiff noch zu einem rot-Blauen Auswärtssieg gereicht, als Manuel Fischer mit einem strammen Freistoß den Karlsruher Keeper zu einer Glanzparade zwang.

War es in Karlsruhe noch eher ein glückliches Remis, so gab es gegen Rot-Weiß Erfurt ein ärgerliches 2:2. In letzter Minute erzielten die Gäste aus Thüringen noch den Ausgleich. Zuvor hatten Rohracker und Drum im ersten Durchgang die Weichen auf Sieg gestellt. Nach dem Führungstreffer sorgte Mijo Tunjc für das kurzzeitige 1:1.

Der 15. Spieltag fiel dem starken Schneefall in Stuttgart zum Opfer, so dass die Hachinger zunächst unverrichteter Dinge in die Heimat zurückkehren mussten.

Genug Zeit also, um sich auf das heiß ersehnte bayerische Derby vorzubereiten. Nach einer ereignislosen ersten Halbzeit gegen Wacker Burghausen, trafen zunächst Willsch und Niederlechner binnen zwei Minuten zur verdienten 2:0-Führung. Dann bekamen die knapp 3.300 begeisterten Zuschauer zum Abschluss noch ein sehenswertes Freistoßtor von Thee zum Jubeln.

Wieder ein Flutlichtspiel am Freitagabend und diesmal folgte Ernüchterung gegen den SV Babelsberg. Das einzige Tor des Abends in einem durch Schiedsrichter Dr. Manuel Kunzmann farbenfroh gestalteten Spiel, erzielten die Gäste aus Potsdam kurz vor dem Pausentee.

Am darauffolgenden Dienstag kam es zum Nachholspiel des 15. Spieltags. Diesmal konnten die Rot-Blauen zumindest einen Punkt von den Stuttgarter Kickers mitnehmen. Die Partie endete torlos, obwohl man in den letzten Minuten den Führungstreffer auf dem Schlappen hatte.

Abermals 0:0 hieß es am Ende des Spitzenspiels gegen den Tabellenzweiten Preußen Münster. Zwar half auf der Hachinger Seite dreimal das Aluminium mit, doch auch der Keeper der Hausherren musste gegen Rohracker in höchster Not retten. Dennoch war die junge Truppe von Trainerteam Claus Schromm und Manuel Baum sehr zufrieden mit der Punkteteilung beim Aufstiegsaspiranten.

Letzter Spieltag der Hinrunde – und nach drei Partien ohne eigenen Treffer hatten sich die Hachinger wohl etwas vorgenommen. Zwar schockte der Chemnitzer FC bereits in der vierten Minute die Zuschauer im Sportpark, doch dann folgte der Auftritt von Florian Niederlechner. Er erzielte noch vor dem Halbzeitpfiff einen lupenreinen Hattrick. Die Schlafmützigkeit nach der Pause und der daraus resultierende Ausgleich konnte aber wieder einmal gedreht werden. Nach packenden 90 Minuten stand es 4:3 für die Heimmannschaft, weil Thee noch einen wunderschönen Konter, der über Yilmaz lief, krönen konnte.

Damit steht die SpVgg Unterhaching mit 35 Punkten nach der Hinrunde auf dem überragenden vierten Tabellenplatz und ist dem Ziel Klassenerhalt ganz nahe. Eine Entwicklung, die wohl die wenigsten vor der Saison hätten voraussagen können.

Man darf also gespannt sein, was die Rückrunde bringt. Schon am Freitagabend um 19 Uhr geht es erneut unter Flutlicht gegen den SV Darmstadt 98. Nach dieser überragenden Hinrunde hat sich das junge Team eine größere Kulisse im Sportpark durchaus verdient. Wir hoffen also auf zahlreiche Unterstützung.