Das Trainer-Duo Claus Schromm und Manuel Baum sorgte schon bei der Aufstellung für eine kleine Überraschung. Nicht etwa wie erwartet Jonas Hummels oder Maximilian Drum liefen von Beginn an in der Innenverteidigung neben Daniel Hofstetter auf, sondern Yasin Yilmaz. Dessen Position im defensiven Mittelfeld übernahm Quirin Moll. Auf der linken Seite kam Kevin Hingerl zu seinem Startelfdebüt und ersetzte damit den gelbgesperrten Luka Oda.

In der Anfangsphase der Partie gab es das oftmals zu sehende Abtasten der beiden Kontrahenten. Die erste Chance, die für Gefahr sorgte, gehörte den Rostockern in der 20. Minute. Im Anschluss an einen Eckball der Hanseaten gelangte Leonhard Haas in Ballbesitz und zog vom rechten Strafraumeck einfach mal ab. Der Schuss verfehlte den linken Pfosten nur um wenige Zentimeter. Ähnlich knapp wurde es wenig später erneut nach einem ruhenden Ball der Gastgeber. Michael Blum brachte den Freistoß hoch in den Strafraum der Vorstädter, wo Matthias Holst das Spielgerät mit dem Kopf auf das Gehäuse von SpVgg-Keeper Stefan Riederer brachte, der den Rückstand gerade noch mit den Fingerspitzen vereiteln konnte (25.).

Und es sollte nicht die letzte Glanzparade der  Hachinger Nummer Eins an diesem Nachmittag bleiben. Denn Sekunden vor dem Halbzeitpfiff holte sich Tom Weilandt an der Torauslinie der Rot-Blauen den Ball, legte zurück auf den fünf Meter vor dem Gehäuse freistehenden Ondrej Smetana, aber Stefan Riederer parierte den Schuss aus kürzester Distanz mit einem herausragenden Reflex (45.).

Die Spielvereinigung konzentrierte sich im ersten Durchgang vor allem auf ihre Defensive, die auswärts in dieser Saison schon mehrfach sehr überzeugte. Zuletzt blieb man dreimal in Folge ohne Gegentor und musste auf fremden Plätzen insgesamt in dieser Saison erst sechs Tore hinnehmen. In der Offensive war deshalb in der ersten Halbzeit nicht allzu viel von der Schromm/Baum-Elf zu sehen. Lediglich ein Freistoß von Stephan Thee und in der 43. Minute eine Offensivaktion von Florian Niederlechner, als er das Außennetz traf, waren die Highlights der Hachinger.

Doch das sollte sich nach dem Seitenwechsel gleich ändern. Die Rot-Blauen kamen deutlich druckvoller aus der Kabine zurück und übernahmen nun die spielbestimmende Rolle. Lediglich in der 52. Minute waren die Rostocker noch einmal in der Gefahrenzone aktiv. Smetana mit einem flachen Pass von der linken Seite auf Weilandt, der sich einmal um die eigene Achse drehte und aus der Drehung mittig auf das Tor abschloss. Riederer machte sich lang und beförderte die Kugel über den Querbalken hinweg ins Aus.

Danach war nur noch von der SpVgg zu sehen. Florian Niederlechner legte den Ball auf die rechte Seite zu Stephan Thee, der mit dem runden Leder am Fuß bis zur Torauslinie vordrang, ehe er auf den mitgeilten Niederlechner zurücklegte. Der Angreifer, der zuletzt fünf Treffer in zwei Spielen erzielen konnte, bekam jedoch nur noch seinen schwächeren linken Fuß an den Ball, so dass er aus rund sieben Metern links am Kasten der Hausherren vorbeischoss (58.).

Keine zehn Minuten später eine tolle Kombination zwischen Schwabl und Thee. Letzterer nahm am Ende den Ball direkt aus der Luft, doch Rostocks Schlussmann Kevin Müller hielt sicher.

In den. Minuten 72 und 80 wechselten Claus Schromm und Manuel Baum Marius Willsch und Florian Niederlechner aus. Für sie kamen Andreas Voglsammer und Janik Haberer neu in die Begegnung und sorgten in der Schlussphase für weiteren Offensivwind.

Thee spielte in der 83. Minute Dominik Rohracker im Strafraum frei, aber diesem gelang es nicht aus zirka zehn Metern einzunetzen. Es schien alles auf das vierte torlose Unentschieden in der Ferne hinauszulaufen, doch dann kam die Ecke in der 88. Minute. Maximilian Welzmüller brachte den Ball in den Strafraum, Andreas Voglsammer sprang am höchsten und köpfte den Ball noch zum entscheidenden 1:0 über die Torlinie.

Abschließend hatte der Torschütze noch einmal eine Chance, doch sein Schuss wurde letztendlich von Kevin Müller pariert, so dass es beim 1:0-Auswärtserfolg blieb.

Nachdem weder der Karlsruher SC, noch Preußen Münster oder Arminia Bielefeld an diesem Spieltag verloren, bleibt die SpVgg auf dem fünften Tabellenplatz, doch an der Spitze geht es sehr eng zur Sache.

Am nächsten Samstag folgt das für dieses Jahr abschließende Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden. Anpfiff im Sportpark ist um 14 Uhr und man kann davon ausgehen, dass wieder eine spannende Begegnung geboten wird.