Profis
25.04.13

„Der Rasen soll brennen“

„Der Rasen soll brennen“

„Wir wollen die Nummer 1 der beiden bayerischen Vertreter in dieser Liga sein“, gibt Chef-Trainer Claus Schromm die Devise fürs Wochenende aus. „Die Weichen hierfür haben wir im Hinspiel schon gestellt“, fügt Schromm hinzu. Damals gewann die SpVgg vor den eigenen Fans, die mit einer tollen Choreo vor dem Anpfiff bereits den Derbycharakter unterstrichen, recht deutlich mit 3:0.

Auch Abwehrspieler Kevin Hingerl, der beim letzten Aufeinandertreffen nur auf der Bank saß und nicht zum Einsatz kam, freut sich auf das Auswärtsspiel: „Ein Derby ist für uns Spieler immer etwas ganz besonderes – da geht man noch ein paar Prozent motivierter in die Partie.“ Der 19-Jährige weiß, wovon er spricht. Sein allererstes Drittligaspiel bestritt er in der vergangenen Saison ausgerechnet bei Wacker Burghausen. Allerdings „kann ich mich, wenn ich ehrlich bin, nicht mehr an das drum herum erinnern. Ich war damals ziemlich nervös und stand brutal unter Strom“, erklärt Hingerl, den sein Chef-Coach zurecht als „ echten Hachinger Junge“ tituliert. Hingerl begann in der G-Jugend in Unterhaching mit dem Fußballspielen. Seither durchlief er – mit Ausnahme eines kurzen Abstechers nach Pullach – alle Jugendmannschaften bei der SpVgg und steht damit auch sinnbildlich für das Jugendkonzept des Vereins.

Am Samstag wird Hingerl, dessen beiden Brüder ebenfalls positiv fußballverrückt sind (der Jüngste spielt auch bereits bei Haching, der Mittlere beim FC Bayern), in der Startformation stehen, wie Schromm am Donnerstag schon verriet. Die restliche Startelf „stellt sich quasi von alleine auf“, so der Chef-Coach. Quirin Moll ist gelbgesperrt, so dass Maximilian Welzmüller wieder ins defensive Mittelfeld rücken wird, Markus Schwabl auf rechts und der wiedergenesene Daniel Hofstetter in die Innenverteidigung. Stephan Thee hingegen „werden wir diese Saison wohl leider nicht mehr auf dem Platz sehen“, erklärte Schromm. Der 24-Jährige verletzte sich im Training am Hüftbeuger, wodurch die Saison für ihn gelaufen ist.

Aber auch die Gastgeber können am Samstag nicht auf alle Spieler zurückgreifen. So sind zum einen Heiko Schwarz und Marco Holz aufgrund einer roten Karte gesperrt und zum anderen fällt Youssef Mokhtari in Folge einer Blinddarmoperation weiterhin aus. Der 34-jährige Deutsch-Marokkaner ist mit vier Toren und sieben Assists eine feste Größe im Burghausener Offensivspiel und so wiegt dessen Ausfall freilich schwer. Seitdem er fehlt, gelang dem SVW in den darauffolgenden fünf Partien lediglich nur ein Treffer bei der 1:4-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers. Die übrigen vier Begegnungen endeten allesamt 0:0-Unentschieden.

Dennoch warnt Claus Schromm eindringlich: „Burghausen ist eine Mannschaft, die uns bei der individuellen Stärke deutlich überlegen ist.“ Außerdem wies er auf die enorme Heimstärke der Schwarz-Weißen hin. Acht der Elf Siege für der Tabellenelften vor eigener Kulisse ein.

Die in letzter Zeit häufig gestellte Frage, ob und wie man die eigenen Spieler aufgrund des Platzes in einer gesicherten Tabellenregion noch motivieren könne, wollen die Trainer indes schon nicht mehr hören. Nochmals betonte Schromm, dass sich die Jungs nicht nur über den Tabellenplatz motivieren, sondern auch über deren eigene Entwicklung und den langfristigen Fortschritt des gesamten Teams. Aktuell heißt das (Etappen-)Ziel, welches Claus Schromm und Kevin Hingerl am Donnerstag bei der Pressekonferenz gemeinsam formulierten: „Wir wollen, dass der Rasen brennt!“

Bedeuten soll dies, dass die Mannschaft in den letzten Saisonspielen zu ihrem gefährlichen Kombinationsspiel zurückfinden und ihr eigenes Spiel konsequent durchziehen will. In diesem Sinne hoffen die Hachinger Fans wohl auch, dass der Rasen in Burghausen brennt.