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04.11.13

Die Spielanalyse mit Claus Schromm

Die Spielanalyse mit Claus Schromm

SpVgg: Claus Schromm, nach drei Niederlagen nun ein 0:0 in Chemnitz, ein kleiner Fortschritt oder schon ein echter Erfolg?

Claus Schromm: Absolut ein Erfolg, nicht nur, weil wir zuletzt drei Spiele verloren haben, gerade in Chemnitz haben wir in den letzten beiden Jahren jeweils fünf Gegentreffer kassiert. Da ist die Null umso wertvoller.

SpVgg: Also stand bei diesem Spiel die Sicherheit an erster Stelle?

Claus Schromm: Natürlich lag unser Hauptaugenmerk im Training der letzten Woche auf der Stärkung der Defensive, das hat gefruchtet. Wir haben defensiv eine sehr ordentliche Leitung abgeliefert, haben die Negativserie gestoppt, sind also zufrieden.

SpVgg: War die klare Vorgabe, diesmal etwas vorsichtiger zu agieren?

Claus Schromm: Generell wollen wir defensiv immer gut stehen, vermeiden wollten wir in erster Linie Fehler wie in den letzten Spielen, wo wir bei den Gegentoren selbst massiv beteiligt waren, durch Fehlpässe, unnötige Ballverluste und Stellungsfehler. Vorgabe war, dem Gegner nichts mehr zu schenken, wenn er zum Erfolg kommt, soll er sich das ordentlich erarbeiten müssen und nicht von unseren Geschenken profitieren.

SpVgg: Das hat geklappt, auch weil sich die neu formierte Innenverteidigung mit Hofestetter und Hummels weiter gefestigt hat?

Claus Schromm: Die beiden waren sehr stabil, aber die Defensivarbeit hat schon ganz vorne begonnen. In den ersten zehn, fünfzehn Minuten war Chemnitz unglaublich aggressiv, es dauerte, bis wir uns darauf eingestellt hatten, sind dann aber gut ins Spiel gekommen.

SpVgg: Wobei das Spiel nach vorne etwas gelitten hat?

Claus Schromm: Wir konnten schon auch ein paar spielerische Akzente setzen, haben uns Torchancen erarbeitet, da müssen wir aber noch abgeklärter und durchschlagskräftiger werden. Der Platz war zwar nicht schlecht, aber doch sehr tief, so dass es auf beiden Seiten viele Ballverluste gab. Es war sicher kein schönes Spiel. Wir haben versucht, über das Gegenpressing in Ballbesitz zu kommen, dann hat aber oft die Ruhe gefehlt, wir agierten zu hektisch. Wir müssen auch öfter den Abschluss suchen, vor dem Tor noch egoistischer werden.

SpVgg: Vor allem Steinherr hatte,  wie schon in Duisburg und gegen Heidenheim, eine richtig gute Chance. Ist er beim Verwerten noch nicht kaltschnäuzig genug?

Claus Schromm: Steinherr hat einen guten Zug zum Tor, er braucht aber noch mehr Ruhe. Helfen würden da schon auch ein paar Kilo mehr, um sich im Zweikampf noch besser durchsetzen zu können und dann noch die Kraft zu haben, um erfolgreich abzuschließen.

SpVgg: Auch das Unentschieden war zumindest gut fürs Selbstvertrauen?

Claus Schromm: Ganz klar, das hat man schon auf der Heimfahrt gespürt, selten ist ein Punkt so wertvoll für uns gewesen. Diese positive Stimmung wurde dann auch zur Weihnachtsfeier mitgenommen, die sehr harmonisch und emotional war. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.

SpVgg: Was hat Ihnen gut, was weniger gefallen?

Claus Schromm: Positiv war sicher die tolle Einstellung der Mannschaft über 90 Minuten, weniger gefallen hat mir, dass über weite Strecken von unserer Offensivstärke nicht viel zu sehen war. Da waren wir einfach zu überhastet, haben zu schnell die Verantwortung an den anderen abgegeben.

SpVgg: Zum Abschluss des Jahres kommt nun am Samstag Jahn Regensburg zum Derby in den Alpenbauer Sportpark. Was erwarten Sie?

Claus Schromm: Es wäre schön, wenn wir nochmal alle Kräfte mobilisieren und möglichst punkten könnten. Wir hoffen natürlich, dass wir dann Alexander Hack wieder zur Verfügung haben, der eventuell mit Maske spielen könnte. Das wäre umso wichtiger, da Welzmüller wegen seiner fünften Gelben Karte ausfällt.