Es waren keine optimalen äußeren Bedingungen an diesem kalten und verregneten Samstag-Nachmittag Ende Oktober in Unterhaching. So mussten sich beide Mannschaften mit einem schnellen Geläuf im Stadion an der Grünauer Allee abfinden. Doch damit genug zum Wetter und rein ins Spiel. Der VfB Stuttgart kam als Tabellenfünfter ins Stadion an der Grünauer Allee und trat dementsprechend selbstbewusst auf, vorne stellten sie die Hachinger konsequent zu. Bereits nach vier Minuten kamen die Gäste zur ersten Möglichkeit. In den ersten fünfzehn Minuten erspielten sich die Schwaben weitere Strafraumszenen, dabei kamen sie immer wieder gefährlich über außen zu scharfen Hereingaben, die die Gastgeber aber ein ums andere Mal klären konnten. Nach einer guten Viertelstunde dann die erste richtig gute Möglichkeit für den VfB. Ein von der halblinken Position getretener Freistoß pfiff nur knapp am Pfosten vorbei. Kurz darauf waren es aber dann die Rot-Blauen, die die Führung erzielen konnten. Auch hier war es ein Freistoß von halblinks, den Marius Mair scharf in den Strafraum brachte. Dort fiel der Ball auf den Fuß von Innenverteidiger Deniz Haimerl, der zum 1:0 einnetzte. In dieser Phase wurden die Hachinger mutiger und hatten auch mehr vom Spiel. Nur ein paar Minuten nach der Führung hatte Marius Pösl die Chance zu erhöhen, der Stuttgarter Keeper Tobias Werdich war aber auf seinem Posten. In der 35. Minute dann eine Schrecksekunde auf Seiten der Spielvereinigung. Nach einer Stuttgarter Ecke können die Gastgeber den Ball nicht klären. Im Fünfmeterraum grätscht ein VfB-Spieler mit gestrecktem Fuß Richtung Ball, trifft dabei aber auch Haching-Torwart Fabian Scherger. Die anschließende kleine Auseinandersetzung zweier Akteure löste Schiedsrichter Gahis Safi aber souverän und verwarnte beide mit einer gelben Karte. Nach einer kurzen Behandlung konnte Hachings Keeper und Kapitän Scherger auch weiter machen. Mit dem Halbzeitpfiff erzielten die Gäste dann das nicht unverdiente 1:1 durch Lilian Egloff.

Nach der Pause gestaltete sich das Spiel ähnlich wie zuvor. Der VfB Stuttgart feldüberlegen, war teilweise mit allen zehn Feldspielern in der Hachinger Hälfte, die sich aber weiter wacker schlugen und keine weiteren großen Torchancen zuließen. Zehn Minuten vor dem Ende dann die riesen Chance zum „Lucky Punch“ für die Haching Youngsters. Leonard Grob setzte sich im Mittelfeld stark durch und läuft alleine auf das Tor der Gäste zu, schlenzte den Ball aber knapp am Pfosten vorbei. Und so kam es, wie es im Fußball so oft kommen muss. Im direkten Gegenzug spielen die Schwaben schnell von hinten raus und erneut sorgte Lilian Egloff für Jubel bei den Gästen nach einer starken Direktabnahme. Der Wille der Rot-Blauen schien gebrochen. Nur zwei Minuten später entschied Sanchez Katsianas mit dem 3:1 die Partie endgültig. Cheftrainer Marc Unterberger mit einem ausführlichen Fazit zur Partie: „Schade, dass wir nicht mit der Führung in die Halbzeit gegangen sind. Der Gegentreffer kam zu einem extrem bitteren Zeitpunkt so kurz vor der Halbzeit, obwohl der VfB auch selbst hätte in Führung gehen können. In der zweiten Hälfte überstehen wir die ersten zehn Minuten gut, da hat Stuttgart zwei richtig gute Chancen. Haben dann die riesen Chance zum 2:1 und bekommen im Gegenzug das Tor, so lief das extrem unglücklich. Wenn wir das Tor machen, hätten die drei Punkte auch auf unserer Seite bleiben können. Insgesamt sind wir mit der Leistung zufrieden, haben den VfB am Rande einer Niederlage. Die Jungs haben wacker gekämpft und viele Dinge richtig gut umgesetzt. Jetzt heißt es Mund abwischen und in Heidenheim wollen wir wieder als Sieger vom Platz gehen.“

Insgesamt nehmen die Stuttgarter die drei Punkte aufgrund der Spielanteile verdient mit zurück ins „Ländle“ und schieben sich damit auf den vierten Rang in der B-Junioren Bundesliga Süd/Südwest. Für die Hachinger geht es am nächsten Spieltag zum Tabellenletzten aus Heidenheim. Dort will die Truppe von Chefcoach Marc Unterberger drei wichtige Punkte im Abstiegskampf holen.