Profis
20.04.24

Knappe Niederlage im Erzgebirge

Die Spielvereinigung Unterhaching gastierte am 34. Spieltag vor 6.480 Zuschauern beim FC Erzgebirge Aue. Gegen den Tabellennachbarn kamen die Vorstädter nach zwei Gegentreffern noch einmal zurück, verpassten aber den Ausgleich und mussten sich knapp 1:2 (0:1) geschlagen geben.

Hachings Cheftrainer Marc Unterberger wechselte nach dem überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen den VfB Lübeck lediglich auf einer Position: Der verletzte Maurice Krattenmacher wurde im zentralen Mittelfeld von Ben Westermeier ersetzt. Auf der Bank nahm auch Felix Lautenbacher Platz, der mit 18 Jahren erstmalig für den Spieltagskader nominiert war. Damit fanden sich im Erzgebirge insgesamt 12 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs auf dem Spielberichtsbogen wieder.

Aues Cheftrainer Pavel Dotchev reagierte auf die 1:3-Niederlage gegen den SC Verl und tauschte zweimal: Boris Tashchy begann auf der Zehn, Kilian Jakob links in der Viererkette. Beide kehrten nach abgesessener Gelbsperre zurück. Joshua Schwirten und Korbinian Burger saßen dafür auf der Bank.

Die Spielvereinigung eröffnete die Partie, die im torlosen Hinspiel keinen Sieger brachte. Aaron Keller verzeichnete bereits nach 13 Sekunden im Rutschen einen ersten Abschluss, den Aue-Keeper Martin Männel parierte (1.). In der Folge standen beide Mannschaften bei gegnerischem Ballbesitz tiefer und agierten abwartender, bis es auch im Sechzehner der Vorstädter ein erstes Mal brenzliger wurde. Raphael Schifferl blockte einen Abschluss von der Strafraumkante vor die Füße von Kilian Jakob. Dieser schloss ab, René Vollath war aber rechtzeitig im kurzen Eck und fing den Ball ab (12.).

Sechs Minuten später verlängerte Mathias Fetsch eine Flanke von Markus Schwabl wuchtig aus 15 Metern per Kopf auf das Tor. Die Kugel senkte sich über Aue-Schlussmann Männel hinweg nur knapp über den Kasten (18.). Nach einem schnellen Angriff brach Simon Skarlatidis, der zwei Jahre in Aue spielte, auf der rechten Seite durch und hatte freie Bahn auf das gegnerische Tor. Nachdem der Rechtsaußen etwas zögerte, konnte Veilchen-Sechser Marco Schikora im letzten Moment klären (24.). Eine Zeigerumdrehung später brachte Fetsch eine flache Hereingabe von Schwabl auf das Tor, Männel verhinderte erneut einen Einschlag (25.). Haching blieb weiter am Drücker und hatte in der 34. Minute erneut eine Chance. Die Rot-Blauen wuselten sich durch den Strafraum, sodass Schifferl auf Höhe des Elfmeterpunktes zum Abschluss kam. Der zunächst geblockte Schuss landete vor den Füßen von Patrick Hobsch, der nicht lange fackelte, die Kugel aber rechts am Tor vorbeizimmerte (34.).

Danach folgte aus dem Nichts der Führungstreffer für Aue. Marvin Stefaniak luchste den Ball von Kapitän Schwabl ab, der in der Rückwärtsbewegung zunächst das Spielgerät erobert hatte. Der Außenspieler schloss von der Strafraumkante schnell ab und lies Vollath keine Abwehrchance (40.). Mit zwei Minuten Nachspielzeit trudelte die Partie anschließend in die Pause.

Ohne Veränderungen eröffnete der Unparteiische Leonidas Exuzidis den zweiten Durchgang, der mit einem Blitzstart leider direkt den nächsten Treffer für die Veilchen bot. Einen langen Ball leitete Verteidiger Max Lamby in den Lauf des gegnerischen Rechtsaußen Steffen Meuer weiter. Dieser behielt im Eins-gegen-eins mit Vollath die Oberhand und legte den Ball zum 2:0 ins linke Eck. (46.). Nachdem die Gegentreffer verdaut waren, wurden die Vorstädter wieder aktiver. Nach einer Freistoßhereingabe verpasste Fetsch den Ball nur knapp (57.). Keller schloss beim nächsten Vorstoß wuchtig auf das kurze Eck ab, Männel parierte den Schuss zur Ecke, die nichts einbrachte (58.). Aus kurzer Distanz meldete sich auch erstmals der zuvor eingewechselte Gibson Adu an und prüfte mit seinem Abschluss aus spitzem Winkel den Gäste-Keeper (68.).

Die Spielvereinigung blieb am Drücker. Keller drang in den Strafraum ein und legte quer zum mitgelaufenen Adu. Aue-Verteidiger Steffen Nkansah versuchte ebenfalls die Ablage zu erreichen und beförderte den Ball mit seiner Grätsche zum 2:1 ins eigene Tor. Mit dem verdienten Anschlusstreffer waren die Rot-Blauen wieder dran (69.). Auch in der 76. Minuten war Keller erneut beteiligt. Der Flügelspieler bediente von links den ebenfalls eingewechselten Boipelo Mashigo. Der nach langwieriger Verletzung in der Vorwoche zurückgekehrte Stürmer zielte per Direktabnahme auf das linke untere Eck, Männel sicherte aber den Ball.

In der Folge erspielten sich die Gastgeber zwei Abschlussszenen. Zehner Boris Tashchy versuchte es zunächst aus spitzem Winkel, der Ball landete am Außennetz (78.). Zwei Minuten später lies Tashchy zwei Haching-Spieler aussteigen und schloss ab. Vollath blieb lange stehen und klärte gut per Fußabwehr (80.). Die Spielvereinigung versuchte auch in den Schlussminuten noch einmal entscheidend zuzustechen. Mit Ablauf der vierminütigen Nachspielzeit gab es einen letzten Freistoß. Die Hereingabe landete über Umwege bei Vollath, der ebenfalls mit in den gegnerischen Strafraum stieß. Der Keeper kam frei zum Abschluss und überwand sein Gegenüber Männel. Doch die Fahne vom Schiedsrichterassistent ging nach oben und die Abseitsstellung verhinderte den durchaus verdienten Ausgleichstreffer (90. +5). Danach war Schluss.

Nach der knappen Niederlage stehen die Rot-Blauen mit 49 Punkten vorerst auf dem 10. Tabellenplatz.

Am kommenden Sonntag, 28. April, steht das heiß ersehnte S-Bahn-Derby gegen den TSV 1860 München an. Anstoß der Partie im heimischen uhlsportPARK ist um 19.30 Uhr.